Selbstverständlich sind wir alle individuell. Haben verschiedene Fähigkeiten, Eigenschaften, Charaktermerkmale, etwas das sich kaum ändert, weil es unsere wahre Wesensnatur ist. Unser einzigartiger Fingerabdruck.
Es geht nicht darum das nicht zu wissen zu sehen und zu sein, sondern darum nicht ausschließlich(!) damit identifiziert zu sein. Wir verschwinden nicht komplett durch das Erwachen, unsere (Ausdrucks)Form bleibt bestehen. Auf der Ebene von Zeit lernen und ent-wickeln wir uns daher weiter.
Klar ist diese Individualität nichts Statisches, aber wir werden immer noch für die aller meisten erkennbar bleiben, weil wir eben sehr wohl eine bestimmt Ausdrucksform verkörpern die sich nicht ändert. Eine unverwechselbare Energieform. Erwachen heißt nicht, das abschaffen zu wollen oder es zu negieren, um bloß keinen Selbstbildern zu erliegen. Es geht einzig darum, nicht (darauf) fixiert zu sein. Dadurch entsteht Raum und damit ein Zu-lassen des unkonditionierten wahren Selbst und den ihm entspringenden Ausdruck. Hier wissen wir noch nicht, was sich zeigen oder ausdrücken wird.
Unsere Individualität wird sogar eher deutlicher, weil wir weniger angepasst leben. Und dennoch sind wir trotzdem auf nichts (im wahrsten Sinne) festgelegt. Das ist ein mehrfaches Paradox, das eben nicht logisch erklärt, sondern nur darauf hingewiesen und erlebt werden kann. In diesem Erleben weichen wir immer wieder von festgehaltenen Selbstbildern in uns ab – sodass die definitionslose Natur, die wir (ebenfalls) eigentlich sind, zunehmend die Basis unseres HierSeins wird. Und damit verschwindet – wie gesagt- nicht unser individuelles Sein.