Von Liebessucht, über hohe Werte, zur universellen Liebe

Auf dem “Pfad” zur Ganzheit geht es u.a. darum, alle Anhaftungen zu verlieren.
Das ist nichts, was wir aktiv forcieren, sondern etwas, was wir in den sich von selbst ergebenden, entsprechenden Momenten erkennen und in Bewusstheit und Achtsamkeit mit fließen können.
In der Mann-Frau-Konstellation heißt das:
Zunächst lassen wir
Liebessucht,
Angst vor dem Alleinsein,
den Wunsch nach einer Quelle im Außen,
die unsere Mangelempfindungen aufhebt los.
Das Bestreben durch einen anderen vollständig(er) zu sein,
und/oder einfach zufrieden(er) und glücklich(er).

All das lassen wir als erstes los – und das kann dauern.

Anschließend, wenn kein Beziehungswunsch mehr vorhanden ist, der unsere Dispositionen bestimmt, weil die treibende Kraft dahinter erlöst wurde – was nicht bedeutet, dass wir überhaupt keine Partnerschaft mehr leben wollen, sondern lediglich, dass wir sie tatsächlich nicht mehr brauchen, um zu….- treffen wir natürlich dennoch weiterhin auf das andere Geschlecht.
Die Anziehung zwischen dem weiblichen und männlichen Pol bleibt schließlich bestehen, aber auf einer gesünderen und befreiten Basis – ohne Ziehen und Zerren, ohne Manipulation und faule Kompromisse. Ein Fundament das uns nicht mehr zu irgendwelchen Strategien und uns selbst und den anderen übergehende/übersehende Handlungsweisen zwingt, wie einst, als die Bedürftigkeit nach innerer Erfüllung durch einen anderen stärker wirkte, als der ganz natürliche unaufdringliche Wunsch nach männlich-weiblicher Vereinigung, der stets vorhanden ist und bleibt.
Dabei suchen wir nicht mehr.
Uns gibt es dann in keiner Singlebörse, weil auch das eine Suche nach dem anderen impliziert. Nach etwas, das aktuell nicht da ist. Dieser Impuls fehlt. Wir vertrauen dem Leben, statt selber ins Blaue aktiv nachzuhelfen, empfangen wir als Frau. So, wie eine Blume blüht, ohne sich aktiv um etwas zu kümmern – sie gedeiht und erhält alles Nötige von selbst.

Wir können gut alleine sein und sind es gerne.

Nun geht es darum, dass selbst die gesunden vielleicht auch neu gewonnene Wert-Vorstellungen, die den anderen nicht mehr für den eigenen Mangelzustand benutzen, losgelassen werden.
Es geht um das, was uns tatsächlich zusteht!
Weshalb ein starkes Recht-/Unrechtsbewusstsein ganz besonders seine Schwierigkeiten damit haben kann. 😉

Es gilt sämtliche Anhaftungen zu lösen, selbst jene, die den hohen Werten der Liebe entsprechen. D.h. auch die gesunden Attribute die für eine gute Beziehung auf Augenhöhe unverzichtbar sind, gewissermaßen “aufzugeben”.
Anhaftung lösen ist nicht gleichzusetzen mit Verzicht!
Wir können beispielsweise Geld, Erfolg, Beziehung, eben alles haben und leben, ohne daran anhaften zu müssen. Es geht demnach nicht um das was Außen besteht, sondern um die innere Haltung dazu.
Das bedeutet demnach nicht, dass wir unsere Werte nicht leben und uns an ihnen nicht ausrichten sollten oder könnten, nur, dass die Anhaftung daran, das Festhalten und Bestehen darauf im Innern gelöst wird.
So, wie es weltfern wäre, wenn ich sagen würde: Ich bestehe darauf, dass die Welt gerecht ist, oder, dass Politiker angemessenere Entscheidungen treffen etc.pp.. Respekt, Wertschätzung, Liebe, Verbundenheit, Commitment, Zugewandtheit, Kommunikation, Verfügbarkeit etc. bleiben insbesondere in partnerschaftlichen Verbindungen was sie sind, fundamental.
Ausnahmslos alle Vorstellungen sind dem Leben und Sein etwas vor-Gestelltes und damit eine Form der Religion und diese wiederum gewissermaßen dogmatisch – unabhängig davon wie sinnig, wie zutreffend und gut sie sind oder zu sein scheinen. Also selbst dann, wenn es um höchste Werte geht – , wenn sie in uns als feste Glaubens-Konstrukte existieren, zu denen wir dann keinen Abstand haben, weil wir sie nicht als Vorstellungen, als Gedanken die dem Leben übergestülpt werden in uns erkennen und mit der unmittelbaren Realität des Seins und Erlebens verwechseln. Weil jeglicher Glaube, demnach alle Vorstellungen und Glaubenssätze per se den freien offenen Fluss behindern.

Auch dazu brauchen wir zunächst den passenden Spiegel, mit dem wir aufgrund vorangegangener innerer Reifungsprozesse jedoch unter diesen Umständen nicht (mehr) vollständig resonieren können, und wir jetzt die Abwesenheit von alle dem -selbst in intimen und damit zutiefst persönlichen Begegnungen (es in der Welt zu akzeptieren ist etwas anderes, als dies auch im übertragenen Sinne im eigenen “Wohnzimmer” oder “Bett”) – anzunehmen. Die Anklage, das Urteilen und Bewerten diesbezüglich fallen lassen, obwohl jegliche Zelle des Unrechtsbewusstsein in uns laut aufschreit und schmerzt.
Doch die Ablehnung des Außen ist die Weigerung diesen Teil, der sich wie alles was ich wahrnehme und fühle in meiner Aura darstellt, als zu mir gehörig anzunehmen und zu integrieren.

Unter Umständen gelangen wir erst dann, in die Bedingungslosigkeit und sind wir frei davon, auf irgendetwas bestehen zu müssen, es verUR-teilend(!) mit unseren inneren Vorstellungen abzugleichen, die uns sagen, wie etwas, das Leben, sein sollte – und können ungezwungen und friedvoll damit umgehen und unsere Konsequenzen daraus ziehen.

Die Liebe ist blind – sie liebt unabhängig von den sichtbaren Erscheinungen. Sie verwechselt andere nicht mit ihrer Ausdrucksform.

Liebe weiß nichts (davon), sie stellt keine Bedingungen, weil sie im wertneutralen Raum besteht/fließt, wo es keine Vorstellungen und damit auch keine Kategorisierungen gibt – und doch sucht und erkennt sie ihres Gleichen. <3

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