Das ist eine Ära und Bewegung gewesen, die ähnlich, wie die Zeit der Aufklärung durch verschiedene Faktoren entstanden ist. Obwohl sie in unterschiedlichen historischen Kontexten stattfanden und verschiedene Ziele verfolgten, gibt es dennoch einige Parallelen zwischen ihnen. Beide kritisierten beispielsweise bestehende Autoritäten. Während der Aufklärung wurde die Autorität der Kirche und des Monarchen in Frage gestellt, und stattdessen die Macht der Vernunft und der individuellen Freiheit proklamiert.
Ähnlich kritisierte die Flower-Power-Bewegung der 60er 70er Jahre die Autorität der Regierung, des Militärs (damals in Bezug auf den Vietnam – und den kalten Krieg) und der etablierten gesellschaftlichen Normen zugunsten von Idealen wie Frieden, Liebe und Freiheit. Beide sprachen von Vernunft und Humanismus.
Die Aufklärung betonte die Bedeutung von Vernunft, Wissenschaft und Bildung als Werkzeuge zur Lösung gesellschaftlicher Probleme und zur Förderung des allgemeinen Wohlergehens. In ähnlicher Weise betonten die Vertreter der Flower-Power-Bewegung die Notwendigkeit von Mitgefühl, Liebe und Frieden als Grundlage für eine bessere Welt.
Sowohl die Aufklärung als auch die Flower-Power-Bewegung waren durch eine Ablehnung traditioneller restriktiver Werte und Normen gekennzeichnet, die weder dem Individuum noch dem Allgemeinwohl dienlich sind. Stattdessen suchten sie nach neuen Formen des Denkens, Fühlens und Handelns, die auf Freiheit, Individualismus und persönlicher Erfahrung basierten, statt eines blinden Glaubens, beispielsweise an religiöse Formulierungen der Kirche oder unhinterfragter gesellschaftlicher Normen.
Beide Epochen waren zugleich von einer kulturellen und intellektuellen Blütezeit geprägt, in der neue Ideen, Kunstwerke und literarische Werke entstanden. Während die Aufklärung bedeutende philosophische Werke hervor brachte, war die Flower-Power-Ära von einer blühenden Musik- und Kunstszene geprägt.
Was uns auch zeigt, dass ein geöffneter, nicht mehr mit dem Strom einfach mit fließender, und damit rebellischer Geist unheimlich viel Kreativität im Einzelnen und in der Allgemeinheit freisetzt. Der Mensch ist vielmehr mit seiner Spiritualität verbunden, wenn er nicht einfach nur den Vorgaben von Staat, Kultur, Glaube und gesellschaftlichen Übereinkünften folgt, die überwiegend ohnehin dem Status Quo eines narzisstischen, kapitalistischen Systems dienen, aus der sie stammen. Denn dieses von Außen Auferlegte wirkt eher beschränkend, statt innerlich befreiend.
Obwohl es Unterschiede zwischen den beiden Epochen gibt, lassen sich dennoch einige bemerkenswerte Parallelen in ihren Idealen, Zielen und Auswirkungen erkennen.
Bewegungen wie diese ergeben sich durch die Bevölkerung, also von unten nach oben, in dem Sinne, dass es sich hierbei um keine vorgegebenen Strukturen handelt, an die wir uns halten, sondern im Gegenteil, etwas aus dem einzelnen Individuum und der Bewegung selbst gemeinsames erwächst. Es war nichts geplantes, nichts das durch Gesetze, Kultur, gesellschaftliche oder religiöse Regeln aufgetragen wurde.
Solche Bewegungen sind nicht nur Ausdruck der damaligen Zeit und ihrer spezifischen Umstände, sondern auch der Ideale, Werte und Bedürfnisse der Menschen, die an ihnen teilnahmen. Sie entstanden als Reaktion auf gesellschaftliche Missstände, Ungerechtigkeiten oder Einschränkungen und strebten nach Veränderung und Freiheit.
Die Flower-Power-Ära und die Zeit der Aufklärung waren beides Beispiele von Bewegungen, die eine Vielzahl von Ideen, Idealen und neue Perspektiven hervorbrachten, die einen tiefgreifenden Einfluss auf die Gesellschaft hatten, und eine grundlegende Veränderung bewirkten. Es war ein entscheidender Entwicklungs-und Befreiungsschritt. Es waren Epochen des sozialen Wandels und der kulturellen Umwälzungen, die das kollektive Bewusstsein und die Gesellschaft nachhaltig beeinflusst haben.
Die Ideale der Aufklärung prägten die Entstehung moderner demokratischer Gesellschaften, während die Flower-Power-Bewegung beispielsweise die Grundlage für spätere soziale Bewegungen und den Kampf um Bürgerrechte legte.
Neben Mut und Unnachgiebigkeit, waren Selbstreflexion, Bewusstheit und das Hinterfragen dessen, was als allgemeingültig gilt, zentrale Elemente dieser Bewegungen.
Woran erinnert uns das?
Ja, genau richtig, an unsere Zeit heute. Wenn wir auf die aktuellen gesellschaftlichen und politischen Umstände blicken, können wir ganz ähnliche Parallelen feststellen.
Wir leben in einer Ära, in dem sowohl eine zunehmend autoritäre Regierung, als auch die Förderung von Aufrüstung und Kriegsbereitschaft sowie die Verbreitung von Desinformationen durch die Medien bzw. die Verengung des Meinungskorridors von vielen Bürgern stark kritisiert werden. Auch gesellschaftliche Werte und Normen, sowie das Künstliche, die Technokratie und der Transhumanismus mit ihren Überwachungstendenzen werden von einigen genau so in Frage gestellt, wie die Tatsache, dass Teile der Grundrechte abgeschafft wurden und kritische Stimmen oder Andersdenkende diffamiert und ausgegrenzt werden. Wir sehen, diese Liste ist lang. Von einer Demokratie kann unter diesen Umständen schon lange nicht mehr die Rede sein. Und genau das bedeutet, dass wir bereits an einem Punkt angekommen ist, in dem es wieder eine Revolution braucht.
Während die Flower-Power-Bewegung und die Zeit der Aufklärung gegen das damalige Establishment Widerstand leisteten, sahen sie sich natürlich ebenfalls verschiedenen Herausforderungen und Bedrohungen ausgesetzt: Beispielsweise wurden beide Bewegungen von den bestehenden Regierungen und Autoritäten als Bedrohung für die bestehende Ordnung betrachtet und entsprechend bekämpft. Sie mussten mit Repression, Zensur und Verfolgung seitens der Regierung und anderer Machthaber rechnen.
Viele Mitglieder der Gesellschaft lehnten die Ideen und Ideale dieser Bewegungen ab und bekämpften sie aktiv. Dies führte zu Konflikten und sozialen Spannungen innerhalb der Gesellschaft.
Diese Spaltung der Gesellschaft erleben wir auch heute und sie wird sowohl durch eine Politik der Spaltung und Ausgrenzung jener, die nicht alles unhinterfragt mit machen, als auch durch die ör.Medien befeuert.
Die Aufklärung wurde natürlich vor allem von religiösen Institutionen und Führern als Bedrohung für ihre Autorität und Lehren angesehen, weshalb versucht wurde die Aufklärungsbewegung zu bekämpfen und zu unterdrücken.
Auch öffentliche Diffamierung und Stigmatisierung von Mitgliedern dieser Bewegungen war damals, wie heute einer der Mittel zur Unterdrückung. Damals wurden Kritiker als „Unruhestifter, Ketzer oder Subversive dargestellt und waren damit, ebenfalls wie heute durch Begriffe wie VT, Nazi, Schwurbler oder Querdenker und Aluhutträger, sozialen und beruflichen Risiken ausgesetzt.
Ihr seht, die Parallelen sind eindeutig, weil es immer das gleiche Spiel ist. Wenn Machthaber von Kirche, Staat, Monarchie sich in ihren Positionen und heutigen Agenden bedroht fühlen, dann schlagen sie mit allen ihnen zu Verfügung stehenden Mitteln zurück. Damals wie heute stets das gleiche Prinzip, ein ziemlich durchschaubares und daher vorhersehbares einfaches Muster.
Trotz dieser Herausforderungen setzten sich die Flower-Power-Bewegung und die Aufklärung mit Entschlossenheit für ihre Ideale und Überzeugungen ein und trugen so zur Veränderung und Weiterentwicklung der Gesellschaft bei.
Es ging ihnen wie der heutigen Bewegung jener Menschen, die kritisch hinterfragen und höhere Werte und Ideale anstreben, als das, was wir derzeit in sämtlichen Bereichen erleben und für die es bisher noch keinen zutreffenden Namen gibt, sondern lediglich abwertende Begriffe, wie es beide damaligen ungemein wertvollen Bewegungen in ihren aktiven Zeiten ebenfalls erleben mussten.