Bildschirmtechnik

Kontrollierte Konfrontation


Bei der Bildschirmtechnik projiziert der Patient in der Phase der Traumabearbeitung die Traumathematik auf einen „inneren Bildschirm“, oder eine imaginäre Leinwand, auf der er das Geschehen als „Zuschauer“ sozusagen distanziert und portionsweise betrachten kann. Mit einer imaginären „Fernbedienung“ kann er – je nach Mächtigkeit der unangenehmen Gefühle und persönlicher Stärke – Einfluss nehmen, beispielsweise auf die Dauer des Betrachtens, Nähe, Größe, Deutlichkeit, Lautstärke des Sicht- und Hörbaren, und er kann die Konfrontation damit auch jederzeit beenden. Mit dieser Methode kann ein Trauma Schritt für Schritt durchgearbeitet werden. Die überwältigenden Gefühle von Ohnmacht, Todesangst, Panik, Ekel, Scham werden dabei zunehmend zu unterscheiden gelernt von Gefühlen, die der Verarbeitung dienen (Empörung, Wut, Trauer). Zum erfolgreichen Abschluss der Bearbeitung ist eine Phase des inneren Selbsttrostes erforderlich. Dabei wird geklärt, welche Unterstützung notwendig ist und wie diese erfolgen kann.

Die Bildschirmtechnik ist eine wunderbare Methode und eignet sich für Patienten, die sich Abläufe bildhaft vorstellen können. Sie ist im Vergleich zum EMDR eine eher sanfte Form der Traumakonfrontation, die dem Patienten ein hohes Maß an Kontrolle über den Bearbeitungsprozess ermöglicht. Sie geht nicht ganz so tief wie das EMDR, dauert länger, ist jedoch besser steuerbar.



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