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Siam Borjini

Ego-State-Therapie

Die Ego-State-Therapie ist neben ihrer Anwendung als ressourcenaktivierende Traumatherapiemethode auch zur Behandlung eines breiteren Störungsspektrums sehr gut geeignet. 

Bei der Ego-State-Therapie wird ein Energie- und Teilemodell der Persönlichkeit zugrunde gelegt (Frederick, 1994, Phillips & Frederick 1995, Watkins & Watkins, 1997). Die Persönlichkeit wird dabei als ein dynamisches System von Selbstanteilen verstanden, die durch mehr oder weniger durchlässige Grenzen voneinander getrennt sind. Die Annahme, dass die menschliche Persönlichkeit aus mehreren Teilen, Ich-Zuständen oder Subselbsten zusammengesetzt sei, ist nicht neu und wurde von vielen bedeutenden Theoretikern und Klinikern vertreten, wie P. Janet, C. G. Jung und Milton H. Erickson.
In der psychotherapeutischen Landschaft lässt sich eine Reihe von Teile-Modellen finden, die auf dieser Grundannahme beruhen. John und Helen Watkins konzeptualisierten in den neunziger Jahren das Modell der Ego-State-Therapie. Sie griffen dabei auch besonders auf tiefenpsychologische, hypnotherapeutische und dissoziationspsychologische Konzepte zurück. Die Grundhaltung, dass jedes Individuum einzigartig ist und über wichtige Ressourcen verfügt, spielt in diesem Ansatz eine bedeutende Rolle.

Jeder Ego-State wird als ein anpassungsfähiges Mitglied eines inneren Systems betrachtet, das sich auch als innere Familie oder Gruppe beschreiben ließe. Ego-States zeichnen sich durch eigene Wahrnehmungen, Gefühle, Überzeugungen, Körperzustände und Bedürfnisse aus. Sie können zu unterschiedlichen Zeitpunkten und Anlässen im Leben eines Menschen entstehen. Das heißt, Ego-States existieren bei jedem Menschen, also auch im sogenannten Bereich normalen Erlebens.

Ego-States haben spezifisch, schützende und auf bestmögliche Anpassung ausgerichtete Funktionen. Die Entstehung und Funktion der Ego-States steht eng mit Bindungserlebnissen, Lernerfahrungen, kritischen Lebensereignissen und traumatischen Erfahrungen in Zusammenhang. Eine Störung zeigt sich gewöhnlich dann, wenn Konflikte oder ein Mangel an Kooperation zwischen den Ego-States auftreten und wenn einige „Unliebsame“ verdrängt werden.

Das Ziel der Ego-State-Therapie ist die Integration, die als ein Zustand verstanden wird, in dem die einzelnen Ego-States in respektvoller und vollständiger Kommunikation miteinander stehen und in harmonischen und kooperativen Beziehungen miteinander existieren. Um dieses Ziel zu erreichen, stehen vielfältige spezifische Interventionen zur Verfügung.
Die Ego-State-Therapie ist neben ihrer Anwendung als ressourcenaktivierende Traumatherapiemethode auch zur Behandlung eines breiteren Störungsspektrums sehr gut geeignet.

Beispiel-Fragen:
Wer sind die relevanten Persönlichkeitsanteile für die Problematik die wir bearbeiten wollen?

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