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Siam Borjini

Die innere Stimmigkeit


Die innere Stimmigkeit ist vergleichbar mit einer inneren Anlage des Menschen. Wir suchen sie uns demnach nicht aus, sie ist einfach. Sie wird deutlich im spüren unserer selbst. In den kleinsten Regungen, die wir ganz plötzlich zu etwas haben, aber auch im ganz-bei-sich-sein und ruhen, für sich allein, taucht sie wie aus dem Nichts auf.

Die innere Stimmigkeit, die ihrem Wesen nach zwangsläufig Grenzen generiert, also etwas ablehnt, vermeintlich ausschließt, oder akzeptiert und konform geht, unterscheidet sich maßgeblich von den aus dem Ego hervorgehenden Bewertungsmustern von Ablehnung-Einwilligung und Akzeptanz.
Letzteres drückt sich über ein gefärbtes, auf Konditionierung, Bewertungen und Urteile beruhendes, ab-und aufwertendes, zuschreibend-und vergleichendes, zwischengeschaltetes Ich aus.
Während die innere Stimmigkeit die Subjektivität des Individuums ist, und somit VOR aller Überlagerungen durch jedwede Form der Konditionierung existent und hervorgehend.

Die gelebte innere Stimmigkeit eines Individuums, ist frei von diesem Zensor-Konglomerat und lehnt daher nicht wirklich ab, womit es nicht übereinstimmt. Es hat kein Urteil darüber, denn es ist sich ja selbst seiner persönlichen Subjektivität bewusst.

Allerdings kann der innere Kritiker und Kontrolleur anderer damit nicht gut umgehen, und wirklich akzeptieren. Er will die Dinge geordnet, nach seinen Vorstellungen, und respektiert die (von anderen geäußerte) innere Stimmigkeit anderer nicht. In seinem dagegen-angehen unterstellt es ihr mangelnde Flexibilität und Weite, wie z.B. die Dinge doch schließlich auch aus einer anderen Perspektive sehen zu können – und demonstriert damit sein Unverständnis für innere Stimmigkeit und Subjektivität, sein eigenes Wertesystem, seine Nichtakzeptanz und mangelnde, alles umschließende Weite, sowie sein Kontrollsystem über andere. Es erliegt quasi seinen eigenen Projektionen.
Erst wenn diese Instanz im Menschen gänzlich durchschaut und losgelassen wurde, wie es im Text bereits verdeutlicht wurde, ist eine vollständiges Sosein-lassen können und eine große Akzeptanz und Respekt vor der inneren Stimmigkeit anderer und damit vor dem Leben wirklich möglich. Das setzt eine große Weite in sich selbst voraus.
Wir gehen mit anderen stehts so um, wie wir mit uns selbst umgehen.
Liebe ist daher, die Akzeptanz und der Respekt vor jeglichem Anders sein, statt es zu reglementieren, zu bewerten, einzuordnen/interpretieren, und damit letztlich kontrollieren zu wollen.

Aber es wird natürlich nicht zulassen, dass die eigene innere Stimmigkeit nicht akzeptiert oder über Vorstellungen anderer, wie wir zu sein hätten, um modelliert wird.

Das Wissen um die eigene Stimmigkeit kann einen Menschen befähigen, sich gegen den Strom zu stellen, das Eigene auch in schwierigsten Situationen gegenüber anderen zu vertreten, sich nicht normieren und vereinnahmen zu lassen.

Es ist durchaus möglich selbst bestimmt und kraftvoll zu sein, da lasst euch auf keinen Fall etwas anderes erzählen und entmutigen. Das kann ich nun nach all meinen Kämpfen und meinem Einsatz für ganz egal was, wirklich aus Erfahrung bestätigen.
Wir suchen uns natürlich nichts aus was dieser inneren Stimmigkeit nicht entspricht. Geraten wir dennoch in eine solche Situation, dann löst das in uns großes Unbehagen aus, und wir spüren, dass sich etwas in uns sträubt. Es verursacht Widerstand – nicht Widerstand gegen uns selbst, und dem was wir fühlen, sondern ganz im Gegenteil, weil wir uns selbst spüren und ernst nehmen, löst es Widerstand gegen den Versuch unsere innere Stimmigkeit in Frage zu stellen oder gar zu unterminieren, was letztlich die Grundlage zur Verteidigung darstellt. Wir reagieren möglicherweise recht ungemütlich, oder wir verlassen die Situation.
Hier nützt es nämlich ausnahmsweise mal nichts, einfach bloß zu fühlen was ich fühle,
denn es geht um eine grundsätzliche indiskutable Veranlagung/Wahrheit des Menschen und seinem ganz individuellen Sosein. Und selbst das sind vermutlich bereits zu viel der Worte, weil es sich mit jeder Beschreibung verflüchtigt.

(Inspiriert durch Eva Neuner)

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