Beziehungen – Ohne ein Zweites kann nichts in Erscheinung treten.



Der Mensch ist ein Beziehungswesen.
Erst in der Beziehung zu etwas, zu sich selbst oder zu anderen, lässt sich sein Menschsein überhaupt erfahren. Erst durch ein Zweites, durch ein Gegenüber(gestelltes) kreiert sich Erleben in jeglicher, unendlich mannigfaltiger Form. Die Form der jeweiligen Erscheinung (des Erlebens) kann dadurch überhaupt erst entstehen.
Darum ist die Beziehung, der unmittelbare Berührungspunkt/Kontakt zwischen zwei Präsenzen oder Erscheinungen, das Sich-beziehen, für den Menschen so essenziell. Wir sind nicht nur biologisch eine Interaktions-abhängige, wenn auch bewusstere Form der Rudeltiere, sondern
durch die Einzigartigkeit unseres Bewusstseins auch fähig, mit uns selbst, durch Selbstreflektion oder Achtsamkeit in Beziehung zu treten, bzw. die Beziehung zu uns selbst zu erfahren und zu betrachten.
Hierin liegen lauter Perlen verborgen, die wir entdecken können.
Perlen der Weisheit..


Wir wüssten nichts über Leid, wenn wir nur Freude kennen würden. Erst das Wechselspiel von Freude und Leid, lässt diese Begriffe überhaupt entstehen. Wenn es immerzu Tag wäre, wüssten wir nicht, was Tag bedeutet, weil es kein Gegenteil, nämlich die Nacht, dazu gäbe – die dem Tag seine Begrenzung und damit seine formgebende Kontur erst verleiht und ihn als Gestalt sicht-und erkennbar macht.
So funktioniert die Welt der Objekte und Dualitäten/Polaritäten.
Es muss ein Pendant, etwas Gegenübergestelltes geben, das den Rahmen oder die Grenze zu etwas anderem bildet, damit etwas in unserer Welt überhaupt erfahrbar wird, und auf das auch wir uns letztlich be-ziehen können, um es innerlich zu erleben. An diesen Schnittpunkten findet Berührung und zugleich Erleben statt.


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