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Siam Borjini

Eigene Vervollständigung vs. Gegenseitige Ergänzung / Vereinigung

Warum gehen Menschen nach dem Erwachen/Erleuchtung eine Beziehung ein? Wenn doch die Suche beendet ist und keine Sehnsucht mehr nach einer Aufhebung der Trennung, nach Ganzheit bzw. Vervollständigung mehr besteht, bräuchte man ja auch keine Partnerschaft mehr, oder?
Jain. 🙂
Es gibt brauchen und „brauchen“. 😉
Das Eine ist eher bedürftig und kann leidvoll sein, dass andere freier und eher genussvoll.

Auf der relativen Ebene werden wir als Mensch immer Teil eines Ganzen sein, nämlich entweder Mann oder Frau.
D.h. hier an der Oberfläche bzw. auf der Erscheinungsebene „fehlt“ grundsätzlich immer der Gegenpol.
Das ist der Grund, weshalb die Anziehung zwischen den Geschlechtern bestehen bleibt, unabhängig von Erwachen/Erleuchtung.
Der nächste Unterschied ist; dies stellt kein Problem mehr dar, worunter wir sehnsuchtsvoll leiden. Dennoch kann hin und wieder kurzfristig ein sanfter oder auch intensiver Wunsch an der Oberfläche des Seins auftauchen, der absolut nicht mit der allgemeinen Sehnsucht nach einem Partner vergleichbar ist. Meist ist nicht mal der Wunsch vorhanden oder taucht erst dann auf, wenn es im Außen sichtlich konkret wird.

Und so wird auch nach der Erleuchtung eine Anziehung zum gegengeschlechtlichen Pol bzw. dem präferierten Geschlecht erlebt.
Denn ohne Anziehung gäbe es keine Resonanz, somit keine Verbindungen und auch nicht den Wunsch eine Beziehung zu führen.
Wenn eine Beziehung zustande kommt, dann geht ihr all das voraus.
Was es genau mit der Anziehung auf sich hat, erkläre ich weiter unten.

Vor dem Erwachen gibt es häufig Beziehungen oder Begegnungen (denn oftmals oder auch gelegentlich, kommt es erst gar nicht zu einer festen Beziehung), wo die Anziehung darin besteht, dass das Gegenüber Aspekte unserer Eltern spiegelt und unsere Kindheitserfahrungen und Wunden triggert, aber sie besteht auch in dem Wunsch, dass dieser Mensch uns glücklich machen soll, weil wir es ohne ihn nicht sind.
Da geht es um das, was ich schon so häufig über Mangel, ungeheilte Aspekte und das Löcher-stopfen zum Thema Mann-Frau schrieb. Der andere soll uns geben, was wir nicht bereit sind uns selbst zu geben. Liebe, Aufmerksamkeit, Wertschätzung und Gesehen werden etc..
(mehr dazu auf meiner HP https://paradoxa.life/entwicklung-und-reife/ oder: https://paradoxa.life/beziehungskisten-als-katalysatoren/ )
Dann treffen sich meist zwei Bedürftige, die jeweils vom anderen erwarten, dass er oder sie ihn glücklich macht. Hierbei geht es immer noch um die eigene Vervollständigung bzw. um den Wunsch nach einem Ganzheitsgefühl durch den Partner.

In diesen Beziehungen geht es p r i m ä r darum, etwas zu erhalten, dass wir uns eigentlich selbst geben könnten/sollten.

Auch kann es in Beziehungen, um die gegenseitige Unterstützung in der jeweils eigenen individuellen Freiheit gehen. Hier dienen zwei bewusste Menschen sich gegenseitig als Spiegel der eigenen unerlösten Anteile. Oder auch nur einer von beiden übernimmt für sich selbst und das eigene Wachstum die Verantwortung und vollzieht dazu die nötigen Schritte.
Im Anschluss ist es möglich, dass er/sie die Beziehung oder Begegnung verlässt.

Nach der Erleuchtung verliert sich der bedürftige Wunsch nach einer Partnerschaft.
Weshalb es auch keine Suche mehr gibt, nach MR. / Mrs. Right, keine große Anstalten den passenden Partner zu finden. Zumindest gilt das für Frauen, weil die erwachte Weiblichkeit diesbezüglich passiv empfangend ist. Wenn jemand auftaucht der in Frage kommt, gibt es dazu auch die passenden Empfindungen der Anziehung, aber keine unbewusste Sehnsucht nach irgendeiner Form der Erlösung, des Glücklichmachens oder der Vervollständigung durch den Partner.
Dennoch werden Partnerschaften eingegangen.

Nur geht es hier nicht mehr darum, dass der andere uns etwas geben soll, dass wir uns selbst geben könnten, sondern um eine Ergänzung!

Wie kommt dann diese Anziehung zustande, wenn es doch nicht mehr um all die bedürftigen Anteile geht, die zuvor die Anziehung bestimmten?

Durch die weiblichen Energien der Frauen und der männlichen Energien der Männer und dessen Eigenschaften.
Ja, Männer und Frauen tragen jeweils beide Energieformen in sich, sowohl männliche, als auch weibliche, dennoch sind Männer und Frauen biologisch und daher auch energetisch alles andere als gleich! Der Mann kann beispielsweise aufgrund seiner körperlichen Überlegenheit ganz andere praktische Unterstützung bieten, als die Frau je könnte.
Die Frau hingegen hat durch ihre Biologie und weibliche Energie wiederum eine ganz andere Ausstrahlung und Wirkung auf den Mann, als er (auf sie). Die männliche Energie des Mannes und die weibliche Energie der Frau sind nicht vergleichbar mit den Archetypen Anima und Animus in Mann bzw. Frau, sondern sind biologisch, genetisch, seelisch, energetische Faktoren, die etwas sehr Unterschiedliches bewirken. Weshalb sie sich genau deshalb so gut und perfekt ergänzen, darin, was der jeweils andere eben nicht hat bzw. ausstrahlt und damit bewirkt.
Auch beim Sex ist dieser energetische Unterschied und die polare Verschmelzung die bis in ekstatische und/oder hohe Bewusstseinssphären reichen kann überdeutlich.
DAS geht nicht allein und das hat auch nichts mit einer Spiegelung zutun!
Kurz: Eine Frau hat männliche Anteile, aber sie ist kein Mann.
Der Mann hat weibliche Anteile, aber er ist keine Frau.
Ergo gibt jeder auch etwas, das der andere einfach nicht ist/hat. Nämlich den eben besagten Gegenpol.

Wenn wirklich alles gleich wären bzw. Mann und Frau sich jeweils alles selber geben könnten, was sie vom Partner erhalten, gäbe es nach der Erleuchtung keine Anziehung und auch kein Bedarf mehr. Diese Anziehung und damit der Bedarf entsteht durch die polaren Unterschiede, die nicht in sich selbst gefunden werden können. Eine Frau ist immer der Gegenpol zum Mann, sowie umgekehrt. Allein diese Tatsache belegt, dass nicht beide das gleiche haben oder sind, und damit (dem anderen) Unterschiedliches geben. Was ja eigentlich ziemlich offensichtlich ist.

Der Wunsch nach Vervollständigung durch den Partner kommt aus dem Mangel / der gefühlten Trennung und ergibt sich aus der Suche nach Ganzheit und Einssein.

Haben wollen vs. gegenseitige Ergänzung = geben / teilen wollen.
Nach der Erleuchtung hat jegliche Suche aufgehört und es gibt keine Sehnsucht mehr nach einer Vervollständigung durch den Partner.
In dieser Ganzheit geht es primär um Ergänzung auf der personalen / seelen- und materiellen Ebene! (Es kann punktuell noch Themen geben, da wir uns ein Leben lang weiterentwickeln)
Hier begegnen sich zwei u n t e r s c h i e d l i c h e Ganze, nämlich als ganze Frau und ganzer Mann. Da es nicht mehr um Vervollständigung geht, kann die Ganzheit des jeweils anderen als Ergänzung und Vereinigung zum bzw. mit dem eigenen Pol ge- und erlebt werden.

Merke: Wir können jeglichen Wunsch haben, ohne in seiner Erfüllung die eigene essenzielle Erfüllung herbeizusehnen. Das ist der Unterschied.
Wir können Dinge die uns Spass und Freude bereiten brauchen, oder sie einfach genießen, ohne sie als Mittel zum Zweck für das eigene Mangelgefühl zu (miss)brauchen.

Individuation und Transzendenz

Individuation ist der Reifeprozess des Menschen in seine Ganzheit, Autonomie und Einzigartigkeit. Sie beschreibt den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, bei dem das Individuum seine einzigartige, geburtlich

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