Was immer in uns erscheint, es muss zunächst mal da sein dürfen.
In Achtsamkeit, in Interaktionen mit der Umwelt (die sich in unserem Innern abspielt) oder in Stille tauchen diese Aspekte von Selbst auf und wir lassen sie fühlend da sein. Diese Aspekte sind natürlich nicht die letzte Wahrheit über uns, genau deshalb sind sie ja oft so schmerzhaft, da wir einerseits der Raum und das Bewusstsein sind, in dem diese persönlichen und kollektiven Muster und Anteile auftauchen und erst lebendig werden – können…..Und andererseits unserer wahren Natur nach bereits geläuterte Wesen sind, wäre es nicht zu der Grund-Identifizierung mit Form und damit zum Trennungsempfinden gekommen, das uns auf unsere An-Teile reduziert, mit denen wir uns darüber hinaus verwechseln, bis zu dem, dass eine völlig verzehrte Ausdrucksform von uns entstanden ist. Solange wir das nicht wirklich organisch realisieren, beschert uns alles, was wir nicht wirklich sind, was nur ein Aspekt unseres verzehrten Selbst darstellt, Schmerz und Unbehagen, und macht sich darüber u. a. als Solches bemerkbar.
Wir sind formloses Bewusstsein und (geläuterte) individuelle Wesenheiten/Lebensausdrucksformen.
Darum fühlt sich GeläutertSEIN so gut, in Frieden, entspannt und stimmig an und strebt die (erwachende) Seele mehr oder weniger bewusst stets danach, ganz sie selbst sein zu dürfen, so wie sie ursprünglich von Natur aus gemeint war/ist.
Der Mensch sucht nach dem Zustand der Freiheit, Leichtigkeit, Freude und Schönheit die darin verborgen liegt, nur meist am falschen Ort, nämlich im Außen durch Allerlei Kompensationen.
Und das ist für mich auch mitunter der Grund, warum Menschen seit jeher geneigt sind, das sog. “Negative” abzuspalten und im Außen zu bekämpfen, und viel eher “gut” oder sonst wie toll und/oder rechtschaffen etc. sein wollen und sich viel lieber damit zu identifizieren neigen. Nur so rum funktioniert es natürlich nicht, weil hier etwas Aufgesetztes, etwas Übergestülptes den wahren Kern, der von sich aus ist, ersetzen soll und nicht mal ersetzen kann.
Dahinter steckt nicht allein der Wunsch nach Liebe und Anerkennung, also mehr (scheinbares) Erfülltsein, sondern ist m. E. bereits ganz tief unbewusst “spürbar”, dass etwas Wahres und das wahrhaft Gute = Echte/das Natürliche eher darin (im Geläutert-sein) liegt als beispielsweise der Aktionismus in Egozentrik und Hass und ähnlichen Ausdrucksweisen, die tatsächlich nur auf Trennung basieren. Und alles “Falsche” also jede Lüge, tut letztlich gewissermaßen weh.
Gewissen ist nicht nur eine Frage der scheinbaren Schuldhaftigkeit, die ja eigentlich eher anerzogen ist, sondern ein Hinweis, ein Gespür auf etwas, das nicht übereinstimmt mit unserem, diesem natürlichen (Geläutert)SEIN in seiner Reinform als das, was wir wirklich sind. Liebe – in individuell einzigartigen Ausdrucksformen.