Wenn wir uns unserer wahren Natur als reines Bewusstsein oder Gewahrsein jenseits von Eigenschaften, Gedanken und Gefühlen, in dem diese lediglich auftauchen, gewahr-sind bedeutet das nicht, dass wir auf Grund der damit einhergehenden erlebten Grenzenlosigkeit als Individuum keine Grenzen hätten! Denn diese haben wir alle zugleich definitiv! Das ist das Paradox der Grenzenlosigkeit und Grenzen als bewusstes, menschliches Wesen.
Ich kann nicht alles, ich mag nicht alles, mir schmeckt nicht alles, ich will nicht alles usw… Das sind Beispiele für die natürlichen Grenzen des Menschseins, die wir zeitlebens als verkörperte Wesen hier auf der Erde haben werden.
Solange wir das anerkennen und respektieren, und uns entsprechend nichts aussetzen, das uns nicht entspricht, kann sich – sofern wir stets vollständig im Hier und Jetzt leben und alle damit verbundenen Gefühle nicht verdrängen – , kein unangenehmes Gefühl lange in uns aufhalten und es schwingt im fortgeschrittenen Integrations-/Heilungs-/Befreiungsprozess stets eine tiefe Ruhe, zuversichtliche Gelassenheit und innerer Friede mit.
Befinden wir uns hingegen in Situationen, die uns nicht entsprechen und unsere persönlichen Grenzen überschreiten, können wir den Moment noch so oft intensiv wahrnehmen und „durchfühlen“ – es wird sich dennoch nichts Wesentliches daran ändern. Du wirst nie wirklich frei atmen, unabhängig davon, ob du bereits die Transzendenz des Gewahrseins erfährst oder nicht. Der Grund dafür liegt darin, dass das, was uns nicht entspricht und unsere individuellen Grenzen überschreitet, eine tiefere Wahrheit darstellt als die Muster, Prägungen oder Verletzungen, die wir in uns tragen und aufzulösen versuchen. Letztere sind bloß Überlagerungen, die sich im Gegensatz dazu vollständig durch das Durchfühlen auflösen können – und nach dieser „Kontraktion“ oder Enge, die wir dabei vielleicht erleben, bleibt Leichtigkeit und ein großer Freiraum zurück, der Platz für Neues ermöglicht.
2020

Burnout – Die mangelnde Selbst-Verbindung
Ein Burnout kann am Arbeitsplatz, in der Familie und in insbesondere toxischen Beziehungen auftreten. Überall wo wir uns in sozialen Kontakten bis zur inneren Aushöhlung