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Siam Borjini

Der Denkfehler oder die falsche Schlussfolgerung

Für spirituell Fortgeschrittene:

Der spirituelle Pfad führt zu immer wieder neuen Erkenntnissen, die dafür sorgen, dass wir vorangegangene Einsichten verwerfen müssen.


Beispiel:
1. Erst bin ich nur die Persona (Identifikation).
2. Die Person wird als illusionär oder als flüchtig erkannt, die nicht meine wahre Essenz darstellt, während ich als Bewusstsein dies(e) bezeuge.
3. Alles fällt in Eins – kein Unterschied mehr zwischen Bewusstsein, Erleben, Erlebtem, Ausführung und Ausführenden.
Angekommen im Mysterium des MenschSEINS. Was nicht mehr in Worte gefasst werden kann, sondern wir nur sein können. Es ist ähnlich wie die Reinheit eines unvoreingenommen Kindes – hier wissen wir nichts von: Ich ist Illusion oder ein Dorf mit Menschen ist Illusion/bloß Erscheinung usw.. Unendlicher Raum und unendliche Potenzialität. Hier wird in jedem Moment alles neu verhandelt! Und sowohl die Intuition, der Instinkt, als auch der Verstand bleibt als sehr nützlicher Diener mit von der Partie.

Aus 2. bastelt der Verstand möglicherweise eine letztgültige Wahrheit, an die er glaubt. (Glaube statt Sein)

Das Gewahrsein kann jede Bewegung von Erscheinung beobachten, weshalb es nicht identisch mit den Erscheinungsformen ist. Zu den Erscheinungen gehört ausnahmslos alles, was erscheint, was in den Ausdruck innerlich, wie äußerlich kommt. Also auch alle Gedanken, Befindlichkeiten und das Gefühl, ich entscheide mich jetzt lieber für den Apfel, als für die Banane.

Und hier kommt es oftmals zu diesem Irrtum.

Es wird -aufgrund vorangegangener Erkenntnisse- geglaubt, dass ausnahmslos alles ohne unser Zutun geschieht. Alles durch uns auftaucht und in den spezifischen Ausdruck kommt und daher niemand wirklich wählen oder entscheiden kann, sondern die Wahl und Entscheidungen einfach durch uns passieren.
Durch mich wird gespielt, ich will lieber den Apfel, als die Banane.

Stimmt das also wirklich? Wir haben uns schließlich schon mal bei Punkt 1 geirrt. 😉
Zumal Punkt 2 nicht die Letzte Erkenntnis bleibt.


Antwort: Jain!
Erstens: Jede Schluss-Folgerung holt die Erkenntnis auf eine verengte Ebene des Verstandes herunter und wird damit direkt zu einer Verfälschung dessen, wovon sie ursprünglich ausging. Von einem Momentum der Schöpfung. Es lässt sich nicht mit der Mystik der unergründlichen Entstehung des ewigen Moments im Hier und Jetzt vereinbaren oder gleichsetzen.
Sobald wir schlussfolgern haben wir diesen nämlich bereits wieder „verlassen“.
Zweitens: Offenheit und Weite bedeutet, alles Wissen wird wieder fallen gelassen und dem Moment gelauscht. Und Dualität – Hier sind immer noch Zwei: Jemand der sieht, dass durch ihn etwas stattfindet, mit dem er selbst nicht identisch ist.

Die Wahrheit ist: Wir wissen es nicht, denn der Moment ist potenziell immer offen für alles. D.h. es kann alles mögliche oder auch nichts geschehen.
Wir wissen auch nicht inwiefern wir tatsächlich, als inkarniertes geistiges Wesen in einem menschlichen Körper den gerade entstehenden Moment mit beeinflussen. Von der Persönlichkeitsstruktur wissen wir, dass ihre Muster und Prägungen sehr wohl unser Handeln und Nicht-Handeln bestimmen, uns beispielsweise blockieren oder einschränken können.
Warum also nicht beispielsweise auch unsere gesunden und förderlichen Urtriebe der Weiblichkeit und Männlichkeit? Die uns – wie sehr vieles andere- durch Kultivierung aberzogen wurden und in Vergessenheit geraten sind.

Wie sieht das mit der Seele aus? Mit dem Teil, der wir vor jeglicher Überlagerung aller Prägungen sind und waren? Der ist ja nicht einfach weg!

Der Erwachte sagt: Ich bin das Bewusstsein und alles andere sind die Erscheinungen dieses Menschen namens Susi oder Peter. Ja, Susi und Peter sind Bezeichnungen für die Ich-Strukturen. Das Konglomerat aus Konditionierungen, Prägungen, Traumata, Erziehung, Eigenschaften, Glaubessätze und Überzeugungen oder Ego. Das, was materieller Natur ist, in Form psychologischer und geistiger Konstruktionen.

Aber das Gewahrsein und auch die Seele sind mystische unergründliche Phänomene des Menschseins, die ebenfalls eine Wirkung haben, die jedoch nicht in dieser offensichtlichen Form greifbar sind.

Der Mensch, wie er von Gott oder der Natur aus ursprünglich in seiner Individualität und Einzigartigkeit bei seiner Geburt gemeint war, ist definitiv eine Seinsweise die absolut im Einklang mit der Natur und den kosmischen Gesetzmäßigkeiten ist. Und würde in diesem Seinsmodus eigentlich eher nicht gegen sie verstoßen.
Das ist Ur-Natur und hat nichts mit Regeln oder Moral zu tun.
Diese Gesetzmäßigkeiten, wie beispielsweise jene der Schwerkraft oder der Zentrifugalkraft sind unbestritten, wie die Zyklen unserer Jahreszeiten zugleich als kosmische Gesetze, die über allem wirken, sind sie höchst tolerant.
Bei aller Wildheit, Fressen und Gefressen-Werden ist alles Leben auf Arterhaltung angelegt und daher natürlicherweise zutiefst bestrebt diese zu sichern.

Sowie auch wahre Weiblichkeit und Männlichkeit nicht nur Biologie, Natur und Spirit ist und keinerlei Konditionierungen von Außen braucht und annimmt, die ihrem Naturell nicht entsprechen, diese nicht unterstützen oder optimieren, sondern sind sie eine der Grundbausteine der Polarität für das hier angedeutete globale Gleichgewicht, wie Tag und Nacht, Sonne und Mond und einer uns zutiefst entsprechenden Lebensweise.

Es braucht uns in Anbindung zu unserer UR-Essenz, unserem natürlichen Ur-Weiblichen und Ur-Männlichen. Damit wird getan und gelassen, was getan und gelassen werden muss – für das allgemeine Wohl. Nein, nicht das von Menschen bisher meist erdachte Wohl! Es kommt aus dem Ur-Grund und geht dann über das Denken in die Konstruktion im Außen. Im Einklang mit der Natur, der eigenen Art und der Umgebung. Das bedeutet kein permanenter Friede-Freude-Eierkuchen Tanz, aber alles andere als das, wo wir mittlerweile als Menschen individuell und kollektiv gelandet sind, weil alles aus genau diesem hier beschriebenen Lot geraten ist.

Von daher ist sehr offensichtlich, dass eben nicht alles bloß durch uns geschieht lol 😉 Wir Menschen beeinflussen sogar enorm, was geschieht und, was nicht. Denn die Natur selbst, arbeitet nicht gegen sich selbst, gegen die eigene Natur und schon gar nicht gegen seine eigene Art! Nicht der Himmel hat dies verursacht, sondern der Mensch allein.

Und Punkt 2 . im oben erwähnten Beispiel ist die schlechteste Voraussetzung für dieses Gleichgewicht. Warum, kannst du dir vielleicht denken und erkläre ich in meinem neuen (kostenpflichtigen) Blogbeitrag, auf den ich am Ende dieses Textes hinweise, der noch wesentlich mehr Irrtümer oder Fragwürdiges aufdeckt.

Woher kommt das, was sich durch alle Menschen spielt? Und wie kommt es dazu, dass es sich so spielt, wie es sich durch sie (kollektiv) spielt? Das ist eben die Frage! Was hat dazu geführt? Wie fing es an, dass es sich so katastrophal spielt? Es waren sicherlich nicht die Heinzelmännchen, Gott oder die Natur, die plötzlich ob ihrer unbeschreiblichen WUNDER-Schönheit, leid oder Suizid-Anwandlungen bekam. 😉

Ja, was kann unter anderem helfen? Schon mal ein Hinweis: Wissen und Aufklärung!

Wenn du noch mehr Klarheit darüber haben möchtest, dann hole dir meinen kürzlich verfassten Text zu diesem heiklen und hoch spannenden Thema. Geeignet für Anfänger und Fortgeschrittene, da er ohne eine Vorwissen in Spiritualität oder Nondualität auskommt, sondern über eine Indizienkette so nachvollziehbar wie möglich nicht nur dieses komplexe Thema aufschlüsselt.

Individuation und Transzendenz

Individuation ist der Reifeprozess des Menschen in seine Ganzheit, Autonomie und Einzigartigkeit. Sie beschreibt den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, bei dem das Individuum seine einzigartige, geburtlich

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