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Siam Borjini

Der Kampf gegen den Kampf

Der Kampf ist nicht der Weg in den Frieden.

Es gibt so gesehen gar keinen Weg in den Frieden, (denn du bist das, was Frieden ist), außer alles im wortwörtlichen Sinne sein zu lassen, und absolut nichts an dir und dem, was auftaucht, als falsch zu betrachten. In dieser totalen Akzeptanz=bedingungslosen Liebe, darf alles da sein, genau so wie es gerade ist. Wie könnte etwas, das in dir ist, falsch sein? Was kannst du für das, was in dir ist? Für deine Geschichte, Schatten, Eigenschaften, Abneigungen, Vorlieben etc.? Nichts! Sie sind einfach, du hast es nicht gewählt, zum einen – und zum anderen, ist genau all das Menschsein. Wieso also dagegen an-kämpfen?

Menschsein ist etwas sehr Natürliches, es entspricht keinem Ideal, das sich unser wertender, durch Erziehung, Sozialisation, Medien etc. und letztlich auch durch einen Glauben oder durch Spiritualität konditionierte Denkapparat konstruiert hat. Der Verstand meint es besser zu wissen als die Natur. Ist das Liebe, oder hecheln wir hier nicht ebenso einem spirituellen Idealbild hinterher? Anstatt sich selbst in aller Akzeptanz ohne Bewertungen sein zu lassen. Und wenn Bewertungen auftauchen, auch das als völlig in Ordnung zu betrachten, so dass es einfach nichts mehr gibt, das wir an/in uns ablehnen. Das würde ich als Selbstliebe bezeichnen, die gleichsam die Bedingung für Nächstenliebe ist. Das Selbe gilt für den Widerstand in uns gegen etwas – die Lösung ist, auch diesen absolut sein zu lassen, so kann er sich von selbst verflüchtigen, weil ihn keiner durch Widerstand bekämpft und damit aufrecht erhält. Ja, paradox, aber wahr.

Mit Techniken wie jene: “(nur), wer nicht kämpft, gelangt zum Frieden”- ist kein Frieden zu erlangen, weil überall, wo es Bedingungen gibt, der Mensch in seinem Sosein beschnitten wird und in sich Trennung schafft.

Etwas wird angenommen, anderes abgelehnt. Dies darf sein, jenes nicht. Die Guten ins Töpfchen, die Schlechten ins Kröpfchen. Das ist bereits Kampf, und zwar gegen sich selbst!

Kampflosigkeit bzw. Hingabe/Akzeptanz ist also für mich, selbst nicht mehr gegen den Kampf anzukämpfen. Keine Angst davor zu haben, was geschieht, wenn ich mich wirklich selbst FREI fließen lasse, im Vertrauen – dass das aus diesem Modus von wachem Bewusstsein und liebender Akzeptanz entspringende Fließen schon ok sein wird, wie immer es sich dann letztlich zeigt, was ich ja zuvor nicht wissen kann. Die inneren Scheunen zu öffnen bedeutet eben auch Risikobereitschaft und Ungewissheit aushalten. Aber nur in dieser Freiheit behindern wir nicht mehr unsere sich nach Außen entfaltende Lebensenergie und lassen uns mitnehmen, anstatt uns dagegen zu stellen.

Frieden ist das, was du bist, und keine Einstellung oder Haltung die wir extra einnehmen müssen. Es ist unser natürlicher Seinszustand. D. h. Frieden, also du, bist jenseits von Kampf oder nicht Kampf. Solange ich mich jedoch noch vollständig mit meiner Persönlichkeitsstruktur identifiziere und nicht erkenne, dass ich darüber hinaus ein kosmisch-geistiges Wesen bin, und ich mich stattdessen ausschließlich für all diese Gegensätzlichkeiten in mir halte, lege ich mir auf, diese oder jene Haltung einzunehmen; für den Frieden, gegen den Kampf – hier ist immer noch ein dagegen(=Kampf), statt vertrauensvoll in Bewusstheit zu entspannen.

Wenn beispielsweise ein Krieg ausbrechen würde, und du müsstest kämpfen, dann könntest du dies, ohne den Frieden zu verlieren, weil er unabhängig davon ist. Unfrieden entsteht eigentlich nur da, wo ein innerer Konflikt besteht. Bist du eins mit dem, was ist, herrscht also kein Konflikt zwischen dem, was ist und dem, was du glaubst, das sein sollte, ist unweigerlich Frieden.

Kurz: Frieden = innere Konfliktfreiheit.

Frieden ist demnach keine Haltung, die ein anderer Teil von dir einnehmen muss, sondern das oder dein natürliches dir selbst bewusst gewordenes Sein.

Ist der innere Frieden, also das was du bist einmal entdeckt bzw. hat sich offenbart, geht dies i.d.R. nicht mehr verloren (dachte ich mal, bis ich andere Erfahrungen u. Beobachtungen machte – ).
Du selbst kannst dir ja schlecht verloren gehen. Sich dessen bewusst zu sein, ist auch keine Haltung, die ein anderer Teil von dir einnehmen muss, sondern das oder dein natürliches dir selbst bewusst gewordenes Sein.
2016



Ein anderer Aspekt:
Es heißt auch in manchen Kreisen, dass es für jenen der in Frieden ist, keine Angreifer mehr gäbe, weil durch das Resonanzgesetz nur Friedvolles angezogen würde. Es mag tatsächlich im weitesten Sinne zutreffen, aber meine Beobachtungen bestätigen auch noch etwas anderes. Wenn beispielsweise morgen der Krieg ausbrechen würde, und diese Möglichkeit besteht ja, potenziell zumindest, denn wir hatten ja bereits zweimal das traurige „Vergnügen“, gäbe es wieder Angreifer, und das nicht zu knapp. Die äußeren Gewalten bilden sich unabhängig von der Energie einiger Friedliebenden. Und sogar Jesus, der Frieden in Person, hatte trotz dessen Angreifer, die sogar so weit gingen, ihn ans Kreuz zu nageln. Ich habe bisher übrigens nicht eine(n) einzige(n) in der (virtuellen) Öffentlichkeit stehenden spirituelle(n) LehrerIn erlebt der/die nicht hin und wieder angegriffen wird/wurde. Und das sogar teils sehr heftig. Wer sich nicht aus allem raus hält und sich zurück auf den „Marktzplatzbegibt , wie es so schön heißt, der bleibt nicht immer verschont. Letztlich leben wir in einer Welt der Polaritäten, d.h. es kann nicht nur Licht oder nur Dunkelheit geben, wir erleben stets beides. Wie wir es empfinden und damit umgehen, das mag sich wandeln.

Das Außen lässt sich nicht allein vom persönlichen Innen leiten, es nimmt keine Rücksicht darauf, wer nun wo und wie sehr in Frieden ist. Auch damit lässt es sich in Frieden sein. In der Abgeschiedenheit ist es generell sicherlich wesentlich leichter, dauerhaft in relativem Frieden zu sein, aber dort findet eben auch- über eine mehr oder weniger lange Phase der sicherlich nötigen und sinnvollen Einkehr auf dem spirituellen Pfad, die bei manchen andauern kann-, m. E. kaum noch Entwicklung statt, weil die Reibungspunkte fehlen. Ich kenne aus diversen anderen Plattformen auch einige sog. Licht und Liebe Prediger, die wie auf einer rosa Wolke schweben und ihre eigene Konfliktscheu zur spirituellen Tugend erklären, anstatt den Ängsten dahinter und ihrer unbewussten passiven Aggressivität zu begegnen. Nicht selten sind sie es, die auch den Kampf oder die Auseinandersetzung pauschal verurteilen.
2016

Ein wunderbarer Beitrag zu Thema Kampf:
https://www.sein.de/liebe-frieden-stille-und-kampf-unsere-neueste-droge-heisst-kalaschnikow/?fbclid=IwAR04DKViKargnJHVJ3H2VJjg1hN6nMlNEDLESJ_soRbE33igtobHhC0VuEs

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