Es braucht keine klassischen Bemühungen um zu sein, wer du bist.

Denn Du bist es ja schon – Ja. Im natürlichen Sein braucht es keine Glaubenssätze und Vorstellungen. Wir sind und funktionieren nämlich auch ganz gut, wenn nicht noch besser, ohne das, was uns und die Welt definieren soll. Es wäre etwas, das wir dem Sein überstülpen.

Was meine ich damit?
Der Körper funktioniert völlig mühelos, also ohne jegliche Bemühung. Unser ganzes System funktioniert und erhält sich ohne unser Zutun, also ohne jegliche diesbezügliche Bemühung. Der Körper atmet, er gibt vor, wann er irgendetwas braucht, wie z. B. Nahrung, Wärme etc.. und er heilt diverse Wunden selbstständig und/oder macht sich durch Schmerz bemerkbar, sodass wir darauf aufmerksam werden und entsprechend reagieren und zur Heilung – anders wie in Zeiten vor der Medizin- immer mehr beitragen können. Diese Bemühungen von Außen sind aber lediglich eine Reaktion auf ein Signal des Körper-Geist-Organismus, ihm bei seiner Regeneration behilflich zu sein, um symbolisch gesprochen, den Wurm zu entfernen.

Auch die Seele/Psyche regeneriert sich von Selbst, wenn wir aus dem Weg gehen und ES (das, was obige Prozesse von sich aus bewirkt) machen lassen. Aber wir zivilisierten Menschen sind so geprägt, dass wir mit einer unbemerkten Grundanspannung durchs Leben gehen, die jenen regenerativen Energiefluss blockiert und damit die Alchemie des Körper-Geist-Organismus ver– oder behindert. Was wiederum ein unbemerktes Unwohlsein kreiert, das ständig kompensiert werden muss, und verhindert entspannt mit sich selbst, dem Lebensfluss natürlich zu fließen. Es ist aber gerade dieser natürliche, hoch komplexe, intelligente Seins-/Lebensfluss der die Alchemie/Heilung/Regeneration einleitet und durchführt. Alles, was sich dem Entgegen-Oder in den Weg stellt, ist in diesem Sinne unnatürlich, ist eine Gegenbewegung, die Spannung=Kraft=Energie aufwendet, also demnach eine, wenn auch meist unbemerkte Bemühung, die diese Vorgänge stört. D. h. jede innere Abwehr, sei sie bewusst wahrgenommen oder unbewusst, so wie wir es von den Abwehrmechanismen kennen, ist eine solche Bemühung.

Um also davon zu sprechen, dass wir keinerlei Bemühungen benötigen um (lebendig) wir selbst zu sein, was für mich durchaus zutreffend ist, “sollte” der Körper-Geist-Organismus ent-spannt werden/sein. Frei von diesbezüglichen Spannungen = Anstrengungen -> Bemühungen, die sich gegen diesen natürlichen DaSeinsFluss richten. Bewusst wie unbewusst. Chi (Lebensenergie) will sich frei mit und durch uns als Bewusstsein aus-leben und fließen.

Darum ist einigen “Spirituellen” neben dem Erwachen, die Bewusstheit/Achtsamkeit und vor allem das Nervensystem und seine Entspannung so wichtig. Wer sich damit befasst und dafür etwas tut, in dem er auch etwas unterlässt, der bemüht sich daher indirekt darum, alle Bemühungen fallen zu lassen.
Denn je mehr sich das Nervensystem entspannt, desto mühelos wacher/bewusster ist der Mensch automatisch. Z. B. ist Wachheit bzw. Bewusstheit (spätestens nach dem Erwachen) nicht wirklich etwas das wir ohne ein sich entspannendes Nervensystem einüben und willentlich aufrechterhalten können. Der Versuch wäre bereits viel zu anstrengend. Es ist ein Resultat – je mehr wir uns als diesen Seins-Fluss gewähren lassen – statt uns in der Identifikation mit seinen Ausdrucksformen diese verändern, verhindern oder zu modellieren versuchen. Nicht so radikal, dass wir jegliches Wünschen und Wollen asketisch unterdrücken – vergessen wir nicht, es handelt sich bei höheren Wahrheiten stets um ein Paradox, oftmals um unergründliche Mysterien, die aufgrund ihrer “Beschaffenheit” nie gänzlich verstanden werden können, weil sie u. a. jenseits von abbildbaren Konzepten und Vorstellungen wirken.

Wir können auch sagen, ein sich zunehmend entspannendes Nervensystem hat immer mehr Wachheit/Bewusstheit und Klarheit zur Folge, weil es sich dem natürlichen Seins”zustand” mit seinem eben besagten natürlichen Lebensfluss sukzessive annähert. Denn auch Komponenten wie Wachheit/Bewusstheit/Klarheit und Intuition, sind diesem natürlichen, ungehindert fließenden Daseinsfluss, der wir sind, inhärent. Unserem natürlichen SeinsZustand quasi – bzw. unsere wahre Natur, natürliches Sein frei von jeglichen bewussten/unbewussten Bemühungen.

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