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Siam Borjini

Gibt es einen f r e i e n Willen?

In der spirituellen Szene ist immer wieder davon die Rede, dass der Mensch keinen freien Willen hat.
Dass alles nur durch ihn geschieht, wie ein Computerprogramm dessen er sich als erwachter Mensch gewahr sein kann.
Ja, der Wille taucht in uns auf, das ist wahr. Wir suchen ihn uns nicht aus. Wir können uns nicht aussuchen, ob wir lieber Essig trinken oder Kuchen essen, der Wille und Unwille ist einfach da. Wir entscheiden nicht, was der in uns auftauchende Wille ist. Du kannst es selbst überprüfen.
Aber der Mensch ist kein Roboter und auch kein Computer – das sind gewissermaßen die Tiere, weil sie sich nur ihrer biologischen Anlage nach verhalten können.

Der Mensch kann offensichtlich mehr…

Der freie Wille ist ein Pardoxon und Mysterium.

Es gibt also keine eindeutige oder eindimensionale Antwort darauf, inwiefern es ihn gibt oder nicht. Das Vorhandensein eines Willen, kann jedenfalls nicht bestritten werden – nur, inwiefern er frei ist, das ist die Frage.

Der freie Wille des Menschen ist so groß, dass er – anders wie ein Tier – sich gegen seine eigene Natur, gegen seine eigene Art entscheiden kann.
Natürlich hat dies Konsequenzen. Dennoch ist es ihm möglich.

Ich weiß nicht, wie und wann, aber einmal oder mehrfach hat der Mensch einst die „falschen“ Entscheidungen getroffen, jene gegen die natürlichen, kosmischen Gesetze, die weitreichende Folgen nach sich zogen.

Dies hat allerdings wiederum zur Folge, dass er sich um genau diesen, seinen freien Willen bringt und tatsächlich zunehmend annähernd zu einem funktionierenden, getriebenen Bioroboter degradiert.
Es tut ihm nicht gut und schränkt ihn ein, weil es nicht seiner Natur/Art entspricht, sich gegen sie zu entscheiden, auch wenn er es kann!

Da haben wir sie, die freie Wahl – innerhalb der eigentlich wiederum nicht frei wählbaren eigenen Natur/Art als Spezies, nach der er sich zu seinem eigenen und zum Wohle seiner Art verhalten sollte. Und auch würde, wie die Tiere, die keine andere Wahl haben, als zu wollen, was ihnen entspricht, hätte er nicht diesen freien Willen bzw. die freie Wahl.

Kurzum: Nur die Existenz der freien Wahl erklärt das entstandene Dilemma. Ansonsten wäre der Mensch, wie alle anderen Lebewesen h a r m o n i s c h im Gesamtgefüge des Kosmos und der Welt eingebettet.




Wie wichtig ist Wissen in Bezug auf (freien) Willen?

Wahlmöglichkeiten: Der Wille kann sich nur für das, was zur Verfügung steht entscheiden.

Darum ist Aufklärung und Wissen so immens wichtig für die Weiterentwicklung und die Rückanbindung an die Natur des Menschen.

Als die Menschen beispielsweise noch nichts von Medizin wussten, starben sie früher.

Wir können nur aus dem Repertoire wählen, das uns zur Verfügung steht.

Das bedeutet je umfangreicher wir über etwas oder eine Situation informiert sind, desto größer werden zum einen unsere Wahlmöglichkeiten und desto nützlicher und effektiver kann die (Aus)Wahl sein.

Das kennen wir alle: Nicht umsonst war es schon immer so, dass wenn wir hören, was andere sagen, wenn wir mit unseren Bekannten, Freunden, Kommilitonen oder sonst wen über ein Thema das uns beschäftigt sprechen, manches mal anschließend klarer sehen und dadurch zu anderen Schlüssen kommen, als vor dem Gespräch. Demnach fällt auch unsere Entscheidung anders aus.

Wissen und Aufklärung ist daher genau so wichtig, wie das Denken auch mal zu ignorieren und uns in Meditation oder Stille zu versenken. Wir brauchen immer beides!

Individuation und Transzendenz

Individuation ist der Reifeprozess des Menschen in seine Ganzheit, Autonomie und Einzigartigkeit. Sie beschreibt den Prozess der Persönlichkeitsentwicklung, bei dem das Individuum seine einzigartige, geburtlich

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