Vergebung


Vergebung ist für mich ein Konzept.
Nun gilt es zu fühlen, was geschieht, was auftaucht, ohne sich von Gedanken aus dem Körpererleben wegtragen zu lassen. Geschieht dies doch, lenke ich meine Aufmerksamkeit wieder zurück in den KörperRaum (der genau genommen, über die Körpergrenzen hinaus reicht), bis es sich erlöst hat und Frieden und Stille übrig bleibt.

Je mehr Übung wir darin haben, desto einfacher funktioniert das. Ein weiterer Vorteil dabei ist, dass kaum noch Urteile über das, was auftaucht und gewesen ist, gefällt werden können, u. a. weil die Gedankenaktivität durch das unmittelbare Präsentsein im Körper wesentlich reduziert ist.

Je nachdem, worum es geht, kann es unterschiedlich lange dauern, bis etwas vollständig aus unserem System entlassen, integriert und/oder verarbeitet wurde. Immer wieder mag es einen äußeren oder inneren Trigger geben, der etwas in mir auslöst, dann gilt es eben wieder das eben Besagte bewusst zu vollziehen. Es ist eher ein Sein-und Zu-Lassen, als eine Übliche aktiv kontrolliert Handlungsmethode.

Vergebung ist demnach für mich also kein anvisiertes Ziel, sondern wenn, dann Resultat des hier Beschriebenen. Ein zwangsläufiger Nebeneffekt davon, wie ich mit mir und dem Moment umgehe und ihn vollständig zu-lasse. In alles Erlauben was Jetzt und Hier stattfindet und in mir auftauchen möchte (und d.h. alles darf sein, nichts muss(!) ), also in der totalen Präsenz im Körper, braucht es keinerlei (Vergebungs)Konzepte. Zumal hier der Körper bzw. unser tiefes Wesen selbst bestimmt, was ansteht und geschehen soll. Was gerade wirklich im Organismus als erstes nach Befreiung “ruft” und welche Vorgänge zur Heilung/Lösung/Ganzwerdung benötigt werden, durch die nun wesentlich freier fließenden Heilkräfte, die ein jeder in sich trägt, und die in der Anbindung zu unserem natürlichen Sein unserer wahren Natur und unserer organischen Präsenz liegen.
D. h. wir selbst sind paradoxerweise auch diese Heilkraft. Überhaupt ist es gut, rückführend und heilend, uns zur Angewohnheit werden zu lassen, einen Teil unserer Aufmerksamkeit stets im Körper zu belassen. Das halte ich für sehr empfehlenswert, sofern es uns möglich ist. Dabei wird einem garantiert – so oder so- nie langweilig…😉

11.Juli 2016

Nach oben scrollen